
Archívum
Folia Historica II.
Anfertigung und Tragen von Handschuhen in Ungarn
Im Osten war der Gebrauch von Handschuhen bereits im Altertum verbreitet um die Hände vor Kälte und schwerer Arbeit zu schützen. Die Griechen und Römer hielten jedoch diese für ein Zeichen der Verweichlichung. Im Mittelalter gehörten die Prunkhandschuhe zu den Insignien der Herrscher, sowie der klerikalischen Macht.
Diese Handschuhe wurden aus feinstem Seidenstoffe genäht, mit Perlen, Edelsteinen und reicher Stickerei geschmückt. Die aus Seidenfaden gestrickten Handschuche verzierte reiche Goldmotivierung. Viele Inventare des 15. Jahrhunderts belassen sich mit der Beschreibung der kirchlichen Paramente der vorigen Jahrhunderte.
In verhältnissmässig kurzer Zeit verbreitete sich das Tragen von Handschuhen bei den führenden Kreisen und findet gegen Ende des Mittelalters auch zu den wohlhabenden Bürgern seinen Weg. Ihre Mode und die damit verbundenen Gebräuche entwickelten sieh gleichförmig in den europäischen Ländern.
Die Anfertigung lederner Handschuhe kommt hauptsächlich in jenen Ländern vor, wo Schafzucht betrieben wurde. Für feinere Handschuhe benützte man Hunde-, oder Ziegenhäute, die Stärheren und Derberen wurden aus Hirsch-, mit selten aus Büffelleder verfertigt.
Den anderen Handwerkern gleich vereinigten sich auch die Handschuhmacher in Zünften. In Ungarn entstanden die ersten in Siebenbürgen, ihre Statuten, wurden von König Lajos I. im Jahre 1376. erneuert und bestärkt. Nacheinander enstan den die Handschuhmacher-Zünfte, ihre Statuten wurden 1540., 1557., 1568., 1617., 1659., 1693. festgelegt, oder zum Teil geändert. Wo es an Handschuhmachern mangelte, wurden andere, mit Leder arbeitende Handweker in eine gemeinsame Zunft einbezogen. Aus Süd-Ungarn blieben aus dem Jahre 1521. und 1770., aus West-Ungarn 1692., 1699., 1713., 1770. und 1782., aus Nord-Ungarn 1535., 1635., 1655., 1670.' und 1687. Zunft-Statuten bekräftigende, oder erneuernde Urkunden erhalten.
Die Handschuhstricker betätigten sich hauptsächlich in Nord-Ungarn und bildeten eine gemeinsame Zunft mit den Strumpfstrickern, Posamentenwirkern und Knopfmachern. Allmählich wurden die Zünfte bis Mitte des vorigen Jahrhunderts durch die Manufakturen und Gründung der Fabriken verdrängt und in ihrer Tätigkeit beschränkt.
In der ungarischen Tracht des 16. und 17. Jahrhunderts ersätzte den Handschuh der zu den Dolmanärmeln geschnittene, bis auf den Handrücken reichende rechteckige Zipfel — auch Hundsohren genannt —, welcher zum Schutz des Handrückens diente. Wie es Bilder aus jener Zeit beweisen, findet man den Zipfel sowohl an Prunkkleidern, wie an den Kleiderärmeln der Werktätigen. In dieser Epoche ist jedoch das Tragen von Handschuhen keine Seltenheit mehr. Die spanische Mode brachte in der Frauentracht die Benützung des Handschuh's mit sich.
In Ungarn war der Handschuh ein allgemein verbreitetes Zubehör der Kleidung; dies beweisen Korrespondenzen, Mitgriftund Nachlassinventare sowie zeitgenössische Illutsrationen. Im 16. und 17. Jahrhundert bedienten sich die Frauen zu jeder Jahreszeit des Handschuh's, ja selbst bei jungen Mädchen war sein Tragen üblich. Der Sommerhandschuh war fingerlos, sogenannter Halbhandschuh.
Parfümierte Handschuhe, die es anderwärts schon im 13. Jahrhundert gab, verbreiteten sich in Ungarn erst im 16. Jahrhundert. Die aus Seide oder Samt genähten, mit reicher Stickerei
und Spitzen geschmückten Handschuhe waren sowohl bei den Damen, wie bei den Herren beliebt.
Der Männerhandschuh änderte sich kaum im Laufe der Zeit, bei den Frauen jedoch passte sich seine Länge, der nach der Mode sich ändernden Ärmellänge an.
Die französische Revolution verbannte für eine Zeit das Tragen des Handschuh's — als Zeichen aristokratischer Gesinnung — und nur Napoleons Vorliebe hiefür machte den Luxusartikel zu einen allgemein verbreiteten Kleidungsstück bei allen Volksschichten.
Im Vergleich zu den anderen Gewerben verbleibt die Handschuhmanufaktur am längsten bei der handwerklichen Methode. Der Gebrauch und die Verbreitung von Maschienen geht erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts vor sich.
Der Schnitt des Handschuh's war bis zum ersten Viertel des vergangenen Jahrhunderts ziehmlich primitiv und erst die Erfindung des Grenobler Handschuhmachers Jouvin — 1834 — mit seinen 32 Schnittvarianten bedeutete einen grossen Schritt nach vorwärts.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erschienen nacheinander die verschiedensten Handschuh-Spezialnähmaschienen, welche die Arbeit leichter und schneller machten.
Wandlung und Gebrauch modischer Zubehöre wurden in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts als Kulturerscheinungen gewertet und viele philosophische Werke befassten sich damit.
Die Landkarten von Johannes Schöner und seinen Nachfolgern mit ungarischen Beziehungen aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts
Die handschriftliche Landkarte des deutschen Kartographen Johann Schöner (1477—1547) vom Jahre 1515 (Cod. 3505), die in der Handschriftensammlung der Wiener Nationalbibliothek aufbewahrt wird, enthält in bezug auf Georgien folgendes: „Georgia seu Hungaria antiqua" — das heisst „Georgien oder das einstige Ungarn".
Der Verfasser bespricht in seiner Studie ausführlich, wie die Theorie über den skythischen Ursprung des Ungartums, die lange Zeit hindurch, vor allem in den Jahrzehnten der Herrschaft des Königs Matthias Corvinus vorwiegend aus politischen Gründen die führende Ideologie war, in die Landkarte des berühmten Nürnberger Geographen und nach ihm dann auch in mehrere andere Landkarten gelangen konnte.
Der hervorragende Astronom, Mathematiker und Humanist des 15. Jahrhunderts, Johannes Regiomontanus lebte, nachdem er einige Jahre in der ungarischen Hauptstadt, im humanistischen Hofk r e i S j des Königs Matthias verbracht hatte, in der letzten Periode seines Lebens in Nürnberg. In seiner ungarländischen humanistischen Umgebung lernte Regiomontanus die ungarischen Vertreter der oben erwähnten Theorie kennen, vor allem János Thuróczi, der in seiner Chronik die Traditionen des skythischen Ursprungs des Ungartums ausführlich behandelt hatte. Thuróczi reiht sowohl die Ungarn als auch die Georgier zu den Skythen und diese irrtümliche Vorstellung kam vermutlich durch die Vermittlung von Regiomontanus in die Arbeit Schöners, da der umfangreiche handschriftliche Nachlass von Regiomontanus bekantlich von Johann Schöner bearbeitet wurde.
Schöner behandelt übrigens auch eine andere wichtige Frage der ungarischen Urgeschischte, das Problem „Magna Hungaria", indem er sie auf seinem Globus vom Jahre 1523 nordöstlich des Kaspischen Meeres, vom Knie des Flusses Ural im nördlicher Richtung unterbringt. Diese Feststellung Schönens wurde dann von mehreren anderen Kartographen der Zeit, so auch vom französischen Oroncé Finé übernommen.
Die Ranzion von Ali, Beg in Koppány
(Angaben zur spezifischen Problematik des ungarischen Handels unter der Türkenherrschaft)
Die Dreiteilung von Ungarn hatte nicht auch die Lösung der Handelsbeziehungen zwischen den getrennten Landesteilen verursacht. Der Warenverkehr der dem Habsburgerreiche angegliederten und den Türken unterworfenen Landesteile wurde im 16. Jahrhundert grösstenteils durch das ungarische Händlervolk der Marktflecken im besetzten Gebiet verrichtet. Sie trieben die wichtigste Ware, das Vieh, vom türkischen Gebiet nach Westen, fuhren die Tierfelle und die sog. „türkischen Waren" aus, brachten Importwaren aus dem Westen: Eisenprodukte und Textilien. Diese Tätigkeit betrieben sie aber nicht selbständig, sondern sie vermittelten zwischen den ungarischen Kaufleuten der freien Landesteile, den ausländischen Kaufleuten und den die kapitalkräftigen Unternehmen der besetzten Gebiete inhabenden türkischen, jüdischen und balkanischen Kaufleuten.
Diese Vermittlungsarbeit konnten sie umso besser erfüllen, da sie auf türkischem Gebiet als Untertanen der Pforte, auf den königlichen Landesteilen aber als Ungarn und Christen verhältnismässig freie Bewegung genossen. Dieser grosse Vorteil ermöglichte grösstenteils die Bezahlung jener enormen Summen, die diese Siedlungen auf türkischem Gebiet den Türken, dem seine Herrschaft auch in den besetzten Landesteilen aufrechterhaltenden ungarischen Staat, der Kirche und dem Landesherrn zu entrichten hatten. Zu gleicher Zeit aber, und zugunsten der geschilderten Zwecke, mussten sie sich solche Aufgaben und Bürden auferlegen lassen, die zu ihrer Handelstätigkeit in keiner Beziehung standen, sondern dieser gegenüber verhinderlich und gefährlich waren. Zum Beispiel wurden sie von beiden Gegnern zum Kundschaften verwendet. Durch Aufhalten der Kaufleute konnten die sich weigernden Ortschaften am besten zur Bezahlung der Steuern gezwungen werden. Sie wurden auch zur Bürgschaft beim zeitweiligen Freilassen der in türkische Gefangenschaft gefallenen Ungarn, oder in ungarische Gefangenschaft geratenen Türken gezwungen. Sie mussten f ü r die vor Ablaufen der Frist zu entrichtende Bezahlung des Lösegeldes haften.
Die Gefahren dieses Bürgschaft-Systems für die Kaufleute und den Handel der besetzten Gebiete sind am besten aus der im Artikel bearbeiteten langwierigen Geschichte der Ranzion von Ali, dem Beg in Koppány, wahrzunehmen. Ali geriet im Herbst des Jahres 1583 bei einem örtlichen Scharmützel in die Gefangenschaft der ungarischen Soldaten von Veszprém und Várpalota. Kaiser Rudolf hat den wertvollen Gefangenen seinem Hofmann, Leonhard von Harrach geschenkt. Harrach Hess den Beg im Oktober 1584 unter den folgenden Bedingungen frei: er zahlt in kurzer Frist 30 000 Forint, erwirkt die Freilassung von zwei ungarischen Gefangenen und bringt zahlreiche Geschenke (z. B. Pferde, Vieh, usw.) dar. Der Pascha von Ofen hatte sechs Marktflecken vom besetzten Gebiet — Tolna, Nagykőrös, Cegléd, Ráckevi, Vác und Nagymaros — zur Bürgschaft verordnet. Die Städte wurden unter den berühmtesten Handelszentren bekannt die Einwohnerschaft bestand teils aus wohlhabenden Kaufleuten und Bauernbürger. So konnte man die Hoffnung hegen, dass sei zum Begleihchen der grossen Summe, auch im Falle der Zahlungsunfähigkeit des Begs, gezwungen werden können.
Der freigelassene Beg war schon bei der ersten Rate nicht imstande, seine Schuld zu bezahlen. Am Anfang des Jahres 1585 begann schon, erst noch zur Ermahnung, die Verhaftung der aus den bürgenden Marktflecken kommenden Kaufleute auf königlichem Gebiet (Komárom, Komárno, CSSR) mitsamt der Beschlagnahme ihrer Waren. Damit wurde aber Ali weder zum Entrichten des Lösegeldes, noch zur Rückkehr in die Gefangenschaft gezwungen. Die zwischenstaatliche Affäre der Ranzion hatte sich noch jahrelang verzögert und als Folge davon kam es zur Einschränkung der Bewegungsfreiheit und zum Erschweren der Handelstätigkeit der Kaufleute der zur Bürgschaft gezwungenen Marktflecken. (In den Jahren 1586, 1588, 1591.)
Die Kaufleute der Marktflecken konnten sich dagegen bloss durch Bitten und Flehen wehren, da sie beiden Gegnern in gleichem Masse ausgeliefert waren. Da sie damit keinen Erfolg hatten, siedelten sie in die nicht besetzten Landesteile über. Dem Anschein nach hatte Ali sein Lösegeld nicht gänzlich bezahlt, die Angelegenheit wurde durch das Ausbrechen des fünfzehnjährigen Krieges im Jahre 1593 gestrichen.
Nach unseren Angaben wurden die Kaufleute mit der Bezahlung der Restanzen der Ranzion bloss bedroht, doch dazu nicht gezwungen. Das Aufhören der Gleichmässigkeit in der Handelstätigkeit, das Sinken des Kredits und die Beschlagnahme der Waren hatte den — übrigens nicht grossen — Gewinn ihrer Arbeit beträchtlich vermindert. Der besprochene Fall ist nicht allein stehend in der ungarischen Geschichte des 16. Jahrhunderts und bezeugt das doppelte Ausgeliefertsein der ungarischen Kaufleute im besetzten Gebiet. Alle Zusammenstösse, alle Geschehen des ungarisch-türkischen Kampfes bedeuteten eine potenzielle Gefahr f ü r die Bevölkerung im Umkreise der Grenzfestungen.
Die zeitgenössischen graphischen Darstellungen des Moldaufeldzugs von Sigismund Báthory, Fürsten in Siebenbürgen
Die erweiterte ungarische Passung, des am X. österrechischen Historikertage gehaltenen Referates behandelt die graphischen Darstellungen des Moldaufeldzugs im Jahre 1595, als den europäischen Wiederhall der Ereignisse.
Siebenbürgen, das der Pforte Tribut zahlende, unabhängige protestantische Fürstentum des 16.—17. Jahrhunderst in Ostungarn, war immer ein begehrtes Territorium der Machtbestrebungen der kaiserlichen Regierung. Die Änderung deren türkenfreundlichen Aussenpolitik und das Beitreten zur türkenfeindlichen Liga wäre auch als wertvoller Erfolg zu betrachten. Am Ende des 16. Jahrhunderts, während des 15 jährigen Türkenkrieges, brach der junge Fürst Báthory mit dem Osmanenreich, bot seine Hilfe den christlichen Waffen, Waffen an schloss ein Bündnis mit der vorher ebenfalls als türkische Wasallenstaaten geltenden Moldau und der Walachei, und besiegte im Oktober 1595 den greisen Grosswesir Sinan bei Ghiurghiu.
Der siegreiche Feldzug wurde in Relationen, Flugschriften und graphischen Werken gefeiert. Unter den Ereignissen war die Einnahme von Tergovist, der damaligen Hauptstadt der Moldau, und der Sieg bei Ghiurghiu das wichtigste. Von der Belagerung von Tergovist ist als ältestes Blatt eine Holzschnitt-Illustration in einer Nürnberger Flugschrift erhalten. Alle späteren Darstellungen — so die Radierung von de Bry aus dem Jahre 1596 (19. Bild), und diejenige von Hans Sibmacher im Ortelius-Band des Jahres 1602 — nehmen deren Anordnung, Numerierung und Zeichenerklärung zum Muster. Der Nürnberger Graphiker hatte noch eine, sonst nirgends vorkommende Darstellung in den Text eingefügt: den Fürsten Báthory beim Verhör des türkischen Kommandanten von Tergovist. In Venedig, in der Werkstatt von Glacomo Franco ist auch eine die monumentalen Kompositionsprinzipien der Renaissance nachbildende, und in der Darstellung der Siedlung stark idealisierende Radierung entstanden.
Des Sieges von Ghiurghiu gedachte Theodor de Bry ebenso, wie die früher erwähnte italienische Werkstatt. Voriger hatte nur die Flucht auf der Brücke über der Donau, letztere doch die Begebenheiten der Schlacht dargestellt. (20. Bild.)
Unter dem Einfluss der Siegesnachricht sind auch sämtliche Bildnisse des Fürsten Báthory entstanden. Der schwungvollen Reitergestalt eines römischen Künstlers (21. Bild), steht die Halbfigur des Augsburger Briefmalers Bartholomäus Keppeler gegenüber. (22. Bild.) Gesichtstyp und Anordnung sind durch Vermittlung des ebenfalls Augsburger Dominici Custodis von den Silberthalern von Báthory entnommen. Im Hintergrunde steht die Festung Ghiurghiu, an der Seite des Fürsten der schwarze Adler, der während der Belagerung von Tergovist vom türkischen Lager glückverheissend auf das Zelt Báthory's hinüberflog.
Ein zweites Reiterbildnis des Fürsten in antiker Kleidung ist auf dem Beiwerke der von dem Augsburger Künstler Alexander van der Mair gestochenen Landkarte der Moldau und der Walachei angebracht. (24. Bild.) Das nach den Studien von Leonardo entworfene Reiterstandbild nimmt auf einem mit den Fürsten lobenden Devisen geschmückten Triumphbogen Platz. Dieses Blatt ist nicht die einzige geographische Aufnahme, die die landschaftlichen Begebenheiten von Siebenbürgen, der Moldau und der Walachei dem sich dafür Interessierenden vorführte. Der Italiener Giacomo Lauro, der Augsburger Dominicus Custos schufen ebenfalls Landkarten nach früheren Stichen, und letzterer fügte auch eine kurze geographische, geschichtliche und ethnographische Beschreibung der Länder hinzu.
Die den Flugschriften beigegebenen Illustrationen beschränken sich nicht nur auf die vorher erwähnten Darstellungstypen, sondern sie führen zur Befriedigung der Sensationslust des damaligen Publikums auch Kuriosa vor. Ein Nürnberger Holzschneider zeichnete die vom Woiwoden der Moldau, Michael erbeutete türkische Hauptfahne, und zwar nach den Sitten des Westens, und den religiösen Vorschriften des Islams gegensätzlich, mit dem Bildnis des Propheten Mohammed geziert. Die in Augsburg und in Venedig herausgegebenen und nach den in der Züricher Zentralbibliothek aufbewahrten Karikatur-Vorlagen von Dominicus Custos gestalteten Abbildungen der von dem Fürsten gefangennomenen Tatarenkrieger sind von den Wundermenschen-Darstellungen der Bildniskabinette des Zeitalters beeinflusst. (6. Bild.)
Während der Betrachtung der hinsichtlich der Kunstgattungen mannigfachen, und in der Hinsicht des künstlerischen Niveaus qualitätsvollen Dokumente müssen wir es aufrichtig bedauern, dass der Erfolg einen so krankhaft wankelmütigen Menschen, wie Fürst Báthory es war, begleitete. Für den Fachmann gibt aber das Studium dieses noch immer nicht gewürdigten Zeitalters den Begriff der Anfänge vom modernen Verbreiten zeitgenössischer politischer Ereignisse in Wort und Bild.
Unbekannte Porträtschnitte von József Dániel Böhm
Der Artikel ist die Publikation von sechs neulich zum Vorschein gekommenen Porträtschnitten von József Dániel Böhm die sich im Münzkabinett des Ungarischen Nationalmuseums befinden. Diese sechs Stücke wurden vom Münzkabinette mitsamt einem von Böhm's Enkel im Jahre 1908 aufgenommenen Inventar erworben. Auf Grunde dieses Inventars ist uns nicht bloss die Identifizierung der sechs Stücke, sondern auch die Identifizierung der früher in einer alle bisher bekannten Steinschnitten von József Dániel Böhm behandelnden Publikation (Acta Históriáé Artium, Jahrg. 3. Bp., 1958.) erwähnten Werke gelungen. In dieser früheren Abhandlung haben wir 15 Exemplaren publiziert, die sechs neuen beschreiben wir mit fortlaufender Numerierung. So hat sich die Zahl der bekannten Arbeiten von Böhm auf 21 erhöht. Nach Angaben des Inventars ist weiter die Berichtigung einer früheren Bestimmung der dargestellten Person gelungen. Das Porträt Nr. 13. im früheren Artikel (Abbildung 17.) ist nicht das Bildnis der Kaiserin Maria Theresia, sondern einer gewissen Frau Lussmann aus der Verwandschaft von Böhm's Gemahlin. Im Anhang ist der Text des Inventars wiedergegeben.
Die politische Laufbahn von János Vidacs 1867 — 1873.
Die Ultralinkspartei — seit 1868 „Partei von 1848" genannt — setzte sich nach dem Ausgleich den Kampf für die totale Wiederherstellung des selbständigen staatlichen Lebens zum Ziel. Die Tätigkeit von János Vidacs wurde zu dieser Zeit durch jene Richtlinie bestimmt. In zwei, von seiner Partei inituerten Bewegungen, in der Organisation der Honvéd-Vereine und der Demokraten-Kreise, spielte er eine bedeutende Rolle. Überdies ist seine Förderungs- Tätigkeit zur Gründung des Honvéd-Altersheimes hervorzuheben.
Am Anfang seiner parlamentarischen Laufbahn, zur Zeit der Kämpfe der Partei von 48 zugunsten der moralischen Anerkennung der Verdienste der Honvéds und der Regelung ihrer Pension, hat auch Vidacs die Interessen der Honvéds verteidigt. In den Wahlen von 1869 wurde er zum Abgeordneten der Franzstadt, des IX. Bezirkes der Haupstadt, gewählt. Im folgenden Parlaments-Zyklus kämpfte die zur Opposition gehörende Partei von 1848 gegen die antidemokratischen Gesetzenwürfe der Regierung. Vidacs nahm an diesem Kampf, nicht so sehr mit W o r t e n , sondern mit Einreichen von Petitionen teil. Am Kampfe gegen die Wirtschaftspolitik der Regierung, an der Verteidigung der bürgerlichen Interessen nahm er regeren Anteil.
Vidacs schloss sich auch jener Aktion der Oppositionspolitiker an, die Organisation der Arbeiter der Haupstadt unter bürgerlicher Führung unterstützte und den Budapester Arbeiterverein begründete. Seine diesbezügliche Rolle ist ziemlich widerspruchsvoll, da er gegen den zur gleichen Zeit sich unter den Sozialisten organisierenden Allgemeinen Arbeiterverein Stellung nahm, es aber gleichzeitig indirekt auch förderte. Er nahm an der von bürgerlicher Seite begonnenen Anregung der Gründung eines Arbeiterspitals auch teil.
Neben seiner vielseitigen politischen Tätigkeit durfte er seine wirtschaftlichen Angelegenheiten auch nicht vernachlässigen. Seit Ende der 60-er Jahre kämpfte seine Fabrik zufolge der ausländischen Kapitalkonkurrenz mit Verwertungs-Sorgen und Vidacs musste sich um neue Möglichkeiten für seine Produkte auf dem Auslandsmarkt bemühen. Der Mangel an Kapital verhinderte aber die Steigerung der Export-Produktion. Im Jahre 1869 hat er auf die Unterstützung der wenig begüterten Bürgerschaft rechnend, eine Sparkasse-Aktiengesellschaft gegründet. In der Wirtschaftskrise von 1873 wurde seine Fabrik, sowie sein Geldinstitut bankrott. Der Zusammenbruch des letzteren, mit einer kleineren finanziellen Unregelmässigkeit gepaart, war auch die Ursache seiner politischen Niederlage. Vidacs fand nur einen einzigen Ausweg, im November 1873 wählte er den Freitod.
Die Flügel von Franz Liszt
Das meiste über die Flügel des Kindes Franz Liszt und im allgemeinen über den Anfang seiner künstlerischen Laufbahn erfahren wir aus den Forschungen von Dr. Ervin Major. Als entscheidendes Dokument dafür kann ein zeitgenössisches Bild über Ádám Liszt (den Vater) gelten, das ihn neben dem Flügel darstellt (Raiding 1819.). Vermutlich ist es das Musikinstrument, das sich seit dem Ende des vorigen Jahrhunderts im Besitz des Ungarischen Nationalmuseums befindet und mehrmals schon zur Schau gestellt wurde.
Die Studie gibt danach einen Uberblick über die Entwicklung der „deutschen" oder „Wiener" Mechanik zur Zeit des jungen Liszt. Im Zusammenhang mit der Stein-Mechanik führt sie den berühmten Augsburger Bericht von W. A. Mozart an seinen Vater vom Oktober 1777 an.
Nach der Besprechung der Erard-Flügel bringt die Studie den Brief von Franz Liszt an den Berliner Musikgelehrten C. F. Weitzmann, in dem der Künstler — mit einem späteren Postskriptum — die von ihm in Weimar und in Budapest gebrauchten berühmten Musikinstrumente aufzählt. Mit besonderem Nachdruck wird von diesen die Musikinstrument-Reliquie besprochen, die von der Londoner Broadwood-Firma ursprünglich Beethoven geschenkt wurde, nach dem Tode des Meisters aber, in den 1840-er Jahren in den Besitz von Franz Liszt kam und sich zur Zeit als Teil seines Nachlasses im Besitz des Ungarischen Nationalmuseums befindet.
Die Studie berichtet auch über eine Neuentdeckung, und zwar über ein Lajos-Beregszászy-Erzeugnis, einen in Ungarn hergestellten Flügel, auf dem die im September 1865 in Szekszárd, im Schloss des Barons Antal Augusz sich als Gast aufhaltende Künstlergessellschaft den Namen ihrer Mitglieder verewigte (Liszt, Bülow, Reményi, Plotényi, Augusz usw.).
Dieses im Sommer des Jahres 1971 in Sopron aufgefundene, wertvolle Musikinstrument ist zur Zeit im renovierten Gebäude des ehemaligen Augusz-Schlosses in Szekszárd, im neu eröffneten Liszt-Gedenkzimmer zu sehen.
Die Lage des Schneidergewerbes in Ungarn im Zeitalter des Dualismu
Nach dem Ausgleich erfolgt in Ungarn eine bedeutende wirtschaftliche Umgestaltung. Man übergeht vom Handgewerbe zur Fabrikindustrie. Das Schneidergewerbe wird in dem sich rasch kapitalisierenden Ungarn von der Grossindustrie erstickt. Das mit veralteter Technik arbeitende konservative Kleingewerbe kann mit dem freien Wettbewerb seiner Zeit nicht Schritt halten. Die Statistik weist jedoch diese Änderung nicht aus. Nach den statistischen Angaben der Entwicklung der Fabrikindustrie und des Kleingewerbes scheint es, als ob das Schneidergewerbe seine Kleinbetriebsformen behalten hätte. Doch das Kleingewerbe geht stark zurück, während die Grossindustrie ihre Blütezeit erlebt, indem sie in grossen Mengen Massenkonfektion von niedriger Qualität erzeugt.
Gründung von Gewerbekorporationen
In Ungarn gruppierten sich bis 1872 grösstenteils auch die Schneider, wie im allgemeinen die Treibenden der mehreren Gewerbezweige, in den Zünften, die zur Zeit als die Erbe der alten Produktionsorganisation betrachtet werden können und ein Hindernis für die moderne Industrialisation bildeten. Nach der Liquidierung der Zünfte wurde die einzige Interessenvertretung der Schneider der Gewerbeverein, dessen Rolle aber gering war, da er über keine gesetzlichen Rechte verfügte. Im Jahre 1886. wurde der Verein der Budapester Damen- und Herrenschneider mit 128 Mitgliedern gegründet, dieser sorgte schon u. a. für Arbeitsvermittlung, Begräbnishilfe, Pensionskasse, Fachausbildung. Doch die letztere war vom niedrigen Niveau und nicht ausreichend. Ungelöst blieb auch das Problem eines Fachblattes.
Wirtschaftliche Lage des Schneidergewerbes
Für das Kleingewerbe bedeutete auch die ausländische Einfuhr eine heftige Gefahr. In erster Linie der Import aus den Wiener und Prossnitzer Fabriken, der sich gegen die 80-er Jahre sehr verstärkt, während unsere Ausfuhrin die Balkanländer sinkt. Eine weitere Gefahr bedeutete noch der gut organisierte Wiener Stoffimport mit langfristigen Krediten, was die Kelinggewerbler zu übermässigem Ankauf lockte und dadurch oft zu Zahlungsunfähigkeit und Bankrott führte.
In den 70-er Jahren gab es einer allgemeine Wirtschaftskrise, die ihre Wirkung auch auf das Schneidergewerbe ausübte. Eine vorübergehende Besserung zeigte sich bloss um die Jahrhundertwende, teils als Folge der Millenniumfestlichkeiten, teils als Folge des raschen Wachstums der Budapester Bevölkerung.
Im Jahre 1900 wurde endlich die Budapester Kredit- und Produktionsgenossenschaft gegründet, welche von 1901 an allmählich immer grössere staatliche Bestellungen bekam und auch mit einer Anzahl elektrischer Maschinen arbeitete. Auch in der Provinz gründet man ähnliche Produktionsgenossenschaften, doch arbeitet und lebt auch weiter ein grosser Teil der Kleingewerbler unter sehr kümmerlichen Umständen. Auch ein grosser Teil der Facharbeiter ist arbeitslos, oder arbeitet nur zeitweise. Von 1890. an beginnen heftige Kämpfe um Lohnerhöhung und Arbeitszeitverminderung, die dazu führen, dass sie bis 1904 eine durchschnittliche Lohnerhöhung von 10—15 Prozent und bis 1914 den 10 stündigen Arbeitstag erkämpfen.
Die Temesvárer Ausstellung im Jahre 1891 und ihre Medaillen
Die Bedeutung der Wirtschaftsausstellungen wird durch die Verbreitung der Marktwirtschaft gesteigert. Die erste Ausstellung in Ungarn wurde im Jahre 1830 vom Ungarischen Wirtschaftsverein veranstaltet. Diese Initiative führte man stetig fort. Der Industrie-Verein veransteltete im Jahre 1842 eine Industrie-Ausstellung, die von nun an bis 1848 jedes dritte Jahr stattgefunden hat.
Die erste, im wahren Sinne des Wortes das ganze Land umfassende Wirtschaftsausstellung wurde in Kecskemét im Jahre 1872 eröffnet. Die fünfte in der Reihe der Landesausstellungen ist die Allgemeine Landeswirtschafts-Ausstellung in Temesvár (Timisoara, RSR) vom Jahre 1891.
Die Organisierung des Ausstellung begann 1890, die Spesen der Veranstaltung betrugen 60.000 Forint. Diese Summe kam grösstenteils aus öffentliche Gaben zusammen.
Das Organisationskomitee war mit dem Besuch zufrieden,unter den Besuchern befand sich der König mit sämtlichen Ministern.
Nach Ablauf der wichtigsten Besuche begann die Arbeit der Jurys, das Zusprechen der Preise.
Die Verfasserin beschreibt die einzelnen Auszeichnungsmedaillen, befasst sich aber mit deren kunstgeschichtlicher Analyse nicht. Die Abhandlung beschäftigt sich mit den Geschehen der Organisierung der Ausstellung und der Verfertigung der einzelnen Medaillen.
Der höchste Preis war das grosse Ehrendiplom. Die Prägungskosten der in der Münze von Körmöc (Kremnitz, Kremnica, CSSR) verfertigten Staatlichen Silber-, und Bronzemedaillen sind von den Ministerien für Landwirtschaft und Handel bezahlt worden.
Die Gold-, Silber-, Bronze-Ausstellungsmedaillen wurden vom Temesvárer Klempnermeister Piffl verfertigt.
Auch die grossen und kleinen Silber- und Bronzemedaillen des Wirtschaftsvereines wurden in Körmöc geprägt.
Die Vielfalt der Preise ermöglichte die Belohnung einer reichen Zahl der Ausstellenden. Die Presse beurteilte die Ausstellung als eine erfolgreiche Veranstaltung.
In den folgenden Jahren fauden keine grossangelegten wirtschaftlichen Landesausstellungen statt, da die Konzentration aller Kräfte für die Millenneumsausstellung und Festlichkeiten nötig war.
Das Tagebuch eines Auswanderers
Über die Geschichte der Auswanderung wurde schon sehr viel geschrieben, meistens fehlen aber die Berichte und Erinnerungen derer, die Teilnehmer der Großen Massenbewegung waren. Gerade deswegen fühlte sich der Verfasser der vorliegenden Arbeit veranlasst, das Tagebuch eines armen Mannes, des Auswanderers Pál Konczos, zu besprechen und zu veröffentlichen.
Konczos fuhr aus einem kleinen transdanubischen Dorf, aus Várkesző im Komitat Vas, zum ersten Mal 1907 nach Amerika. Dort heiratete er. Seine Frau, die aus demselben Dorf stammte, kehrte noch in diesem Jahr nach Ungarn zurück, Konczos folgte ihr 1910. 1914 fuhr er wieder nach Amerika, wo er in Beaverdole (Pennsylvanien) in einer Kohlengrube arbeitete. Wegen des ersten Weltkrieges konnte er erst 1920 wieder nach Ungarn zurückkommen.
Den größten Teil seines Tagebuches schrieb er während seines zweiten Aufenthaltes in Amerika. Das Heft ist steifem Einband besteht aus 44 broschierten Blättern und es ist mit Ausnahme einiger leerer Seiten vollgeschrieben. Im Laufe der Auswahl wurden von den verschiedenen Schriften von Konczos nur diejenigen weggelassen, die mit dem Thema der vorliegenden Arbeit in keinerlei Verbindung stehen.
Die erste Schrift, die leider nur fragmentarisch auf uns blieb, behandelt das Leben der ungarischen Bergleute in Amerika. Die Beschreibung, wie man die Arbeit in der Kohlengrube erlernte, die Darstellung der Wohnungsverhältnisse und des Lebens der Bergai'beitersiedlung, sowie die Besprechung der Feiertage und der Lebensweise machen diese Schrift für uns außerordentlich interessant.
Die Schrift „Meine Abreise aus der ungarischen Heimat nach Amerika 1914" ist ein authentischer Bericht über die Reise aus Várkesző nach Beaverdole in Amerika. Durch die Besprechung der häufigen Kontrollen der Behörden, der ärztlichen Untersuchungen, der Unterkunftsverhältnisse usw. gibt Konczos ein plastisches Bild üben die zwei Wochen langwährende Reise.
Die von Konczos aufgezeichneten Gedichte und Lieder zeugen vor allem davon, dass Konczos während seines lang gewordenen Aufenthaltes in Amerika am meisten unter Heimweh litt. Es erwies sich, dass Konczos einen Teil der Gedichte nach dem Hören aufgezeichnet hatte. Diese Lieder sind Schöpfungen der ungarischen Bergarbeiter-Folklore in Amerika und als solche für uns sehr wertvoll. Im Tagebuch sind außerdem noch Gedichte zu finden, die Konczos aus den zeitgenössischen, in Amerika erscheinenden ungarischen Zeitungen und aus lyrischen Groschenheften ausgeschrieben hatte. Diese fielen weg, nur der Fundort von einigen wurde im Vorwort angegeben.
Von den Schriften des Tagebuches wurden noch zwei selbständige Teile veröffentlicht, die wegen ihres Themas beachtenswert sind. Der Teil „Über die alten Wahlgewohnheiten und -rechte" gibt eine treffend-komprimierte Kritik über das System, das Konczos in der Heimat zurückließ, und enthält zugleich auch einen Vorschlag, wie man die bisherigen Fehler beseitigen sollte. Die kurze Schrift „An die Ungarn in Amerika" zeigt, mit welcher Aufmerksamkeit die in Amerika lebenden Ungarn die Ereignisse zu Hause verfolgten.
Die Tätigkeit des Ungarischen Nationalmuseums im Jahre 1 9 72
Unser Institut hat den Arbeitsplan des vergangenen Jahres nach den zentralen, für die Jahre 1972—75 vorgeschriebenen wissenschaftlichen Plänen gestaltet. Der Plan für das Jahr 1972 hat jene Aufgaben bestimmt, die wir auf dem Gebiete der Archäologie, der Geschichte und der Kunstgeschichte zu erfüllen hatten.
Im häufe der Verwirklichung der Pläne haben unsere Archäologen die seit 8 Jahren geführten Ausgrabungen in den bronzezeitlichen und awarischen Gräberfeldern bei dem im Bau stehenden Wasserkraftwerk am Theissflusse beendet. Auch einige namhafte römische und mittelalterliche Ausgrabungen sind zu erwähnen.
Unsere Sammlungen wurden mit zahlreichen wertvollen Kunstgegenständen vermehrt. Es ist hervorzüheben, dass wir ohne Vernachlässigung der früheren Zeitalter auch das Material des 19. und 20. Jahrhunderts mit grosser Sorgfalt sammeln. Im verlaufenen Jahr sind unsere Depots durch wertvolle, das Zeitalter nach der Befreiung darstellende Gegenstände bereichert worden.
Die Zahl der im Drucke erschienenen Artikel hat sich vermehrt. Die Zunahme der früher ein wenig vernachlässigten, das ungarische Mittelalter besprechenden Abhandlungen wird hochgeschätzt.
Das wissenschaftliche Ansehen unserer Mitarbeiter wird durch Erlangung vom wissenschaftlichen Grad des Dr. scientiae von einer, und durch die des Cand. scientiae von zwei Personen erhöht.
Im Jahre 1972 ist unser altes Vorhaben — die Zweiteilung des wissenschaftlichen Jahrbuches Folia Archaeologica, in Erfüllung gegangen. Mit der Ausgabe der Folia Historica haben wir neue und grössere Publikationsmöglichkeiten für unsere Historiker und Kunsthistoriker gesichert.
Im 1972 wurde die seit dem 170 jährigen Bestehen des Ungarischen Nationalmuseums zum ersten Mal verrichtete Inventar-Kontrolle fast vollständig beendet. Der Fortgang von anderen Facharbeiten ist auch befriedigend.
Ausser zwei ständigen Ausstellungen haben wir 2 Wechsel-, und С Kammer-Ausstellungen organisiert, und eine ausländische Ausstellung empfangen. In Wien, Moskau und Leningrad haben wir unser Material ausgestellt, und daneben auch an anderen Ausstellungen im Auslande teilgenommen.
Die Georg Dózsa-Gedenkausstellung wurde als die hervorragendste unter den geschichtlichen Ausstellungen des Jahres beurteilt.
Die Zahl der Auslandreisen unserer Mitarbeiter hat sich auch erhöht. Vier unserer Mitarbeiter nahmen an den vom Staat organisierten Sprachkursen mit Erfolg teil. Die gute und treue Arbeit unserer Mitarbeiter wurde durch das Zusprechen von zahlreichen Preisen und Auszeichnungen anerkannt.